NagerInfoLemmingHamsterZwerghamsterMeerschweinchenChinchillaRatteMausDeguKaninchenRennmaus

Weshalb ich anfing Märchen über Elfen zu schreiben

Es ist schon viele, viele und noch mehr Jahre her, meine Nichte war noch ein liebes, kleines Mädchen, voller Fragen und begierig darauf, Geschichten zu hören. Sie übernachtete hin und wieder bei mir und am Abend las ich ihr zum Einschlafen Märchen vor. Eines Abends wollte sie aber kein Märchen vorgelesen bekommen - sie hatte eine Frage auf dem Herzen, die ihr sehr wichtig erschien : "Wo kommen eigentlich die Elfen her?" Sie liebte Elfen und Geschichten über Elfen und Zauberer und alles was so kleine Mädchen eben gern hören um danach in ihren Träumen in dieser wundervollen Welt zu leben. Tja, das war sicher eine sehr gute Frage - aber woher zum Teufel sollte ich wissen wo Wesen herkommen, von denen ich ja nunmal ganz genau wusste, dass es sie nicht gibt? Ich war nie besonders gut darin, mir Geschichten auszudenken, aber an diesem Abend war ich gefordert und da es meiner Nichte so viel bedeutete, versuchte ich mir eine Geschichte auszudenken. Ich erzählte ihr also eine wilde Geschichte über einen Zauberer und Wunderrosen und fand eine akzeptable Erklärung dazu, woher die Elfen kommen. Meine Nichte schlief glücklich und zufrieden ein, ihre Frage war beantwortet und ich befasste mich mit anderen Dingen.

Die Geschichte könnte hier enden, tut sie aber nicht. Denn meine Nichte war so angetan von der Geschichte, dass sie diese wieder hören wollte. Herrje, ich hatte doch wirklich keine Ahnung mehr was ich mir da ausgedacht hatte und versuchte so halbwegs entsprechend die Geschichte ihr und einer Freundin von ihr wieder zu erzählen. Aber bei jedem zweiten Satz fiel sie mir ins Wort: "Das hast Du aber ganz anders erzählt", "Ich dachte es wäre eine Libelle in den Kessel gefallen und keine Biene" .... ich saß in der Falle. Dieses kleine Biest hatte sich irgendwie jedes Wort gemerkt von dieser dämlichen Geschichte. Ich bemerkte auch einen leichten Vorwurf in ihren Worten - sie verdächtigte mich tatsächlich gelogen zu haben!

Nein, das konnte ja nun gar nicht angehen, so ein kleines Wesen darf doch nicht denken, dass die Großen sie anlügen. Was blieb mir also anderes übrig, als am Abend die Geschichte aufzuschreiben, damit ich sie immer wieder parat hatte, wenn die kleine Maus sie wieder hören wollte. Erst schreib ich nur Stichwörter auf, dann die ganze Geschichte, dann weitere Geschichten, denn meine Nichte und ihre Freundinnen wollten immer mehr Geschichten hören und so kam es, dass ich bald eine Sammlung von Elfengeschichten hatte, die ich selber schrecklich fand - wie bereits erwähnt eigne ich mich absolut nicht zum Geschichten erzählen und als Anhänger der Wissenschaften und Fakten bin ich beim besten Willen absolut nicht dazu in der Lage, mir etwas Wundervolles einfach auszudenken oder gar viel Phantasie zu entwickeln. Aber trotzdem erfand ich so eine kleine Elfenwelt -und bin so zum ersten (und letzten) Mal in meinem Leben in die Welt der Phantasie und des grenzenlosen Kitsches abgeglitten - was tut man nicht alles für die Träume eines Kindes.

Meine Nichte hat übrigens sogar mal eine Elfe gesehen. Eines Abends war sie erkältet und hatte schlimme Kopfschmerzen, die keine Maus tat mir richtig leid und um sie ein wenig abzulenken, erzählte ich ihr, dass ihr wohl nur noch die Elfen helfen konnten und wie wir die Elfen zu uns locken könnten. Es folgte wieder eine meiner wilden Geschichten, darüber das die Ratten, die ja bekanntlich überall auf der Welt - und damals auch in unserem Haushalt - leben, noch genau wüssten, wo Elfen zu finden wären und wenn ein Kind krank wäre und sie erfahren davon, dann würden sie loslaufen und es ihren Rattenfreunden sagen und diese würden es anderen Rattenfreunden sagen und irgendwann würde dann eine Ratte zu den Elfen kommen und ihnen von dem kranken Kind berichten. Dann würden die Elfen Nachts losfliegen und dem Kind helfen -aber erst wenn das Kind schläft. Zur Sicherheit bastelten wir schnell noch ein Schild auf dem Stand: "Liebe Elfe, hier schläft die kranke XXX bitte hilf ihr" (ich habs da wirklich drauf geschrieben, obwohl meine Nichte damals noch zu klein zum Lesen war) und wir hingen das Schild ins Fenster und machten es einen Spalt auf, damit die Elfe rein kommen kann. Schnell schlief meine Nichte dann trotz der Schmerzen ein und ich legte ihre einige Blüten und Kräuter unter und neben das Kopfkissen. Am nächsten Morgen kam meine ausgeschlafene und putzmuntere Nichte um 5 Uhr in mein Zimmer gehüpft. Aufgeregt erzählte sie mir, dass sie die Elfe noch hat wegfliegen sehen, sie hätte ausgesehen wie eine wunderschöne Barbiepuppe mit Flügeln und sie hat ihr Kräuter unter das Kissen gelegt und nun sei sie wieder gesund. Ja, so kam es, dass meine Nichte recht lange an Elfen geglaubt hat, denn schließlich hatte sie ja eine gesehen.

Als Beweis dafür, dass meine Geschichten wirklich grauslig zusammengewürfelt und fürchterlich albern waren gibts hier eine Leseprobe - die erste Geschichte - damit auch Sie nun erfahren, wo diese Elfenbiester her kommen.

Wo kommen eigentlich die Elfen her?

Damals, vor sehr langer Zeit im Goldenen Zeitalter, als die Welt noch jung und die Menschen selber noch ganz am Anfang ihres langen Entwicklungsprozesses standen. Da waren die 7 alten, weisen Zauberer noch dabei, diese Welt zu formen und ihr Gestalt zu geben. Es gab Zauberer die sich um die Fische im Meer kümmerten und ihnen neue Farben und Formen gaben, damit sie sich besser unterscheiden. Ein Zauberer wahr nur dafür da, den Sand und die Erde neu zu formen, er schuf Wüsten, Berge, steinige Äcker und fruchtbare Oasen. Ein Anderer wahr ein Freund der Bäume und Gräser und er befasste sich jeden Tag viele Stunden damit, neue Blätter zu entwerfen, ihre Farben zu verändern und sich auszudenken, wie sie leuchten wenn sie welken. Ein weiterer Zauberer wahr der Beschützer der Tiere und er sorgte dafür, dass jedes Tier ein Fleckchen auf Erden fand und aufs Beste darauf vorbereitet war, auf diesem Flecken Erde zu leben. Ein Zauberer liebte die ganz kleinen Dinge und so erschuf er Bakterien und winzig kleine Tiere und nützliche Insekten. Ihm fiel auch die Aufgabe zu, dafür zu sorgen, dass jedes Leben vergeht - denn Unsterblich sollte Niemand sein, ohne Tod, gibt es kein neues Leben, also erschuf er auch Viren und schädliche Bakterien und Schimmel und Ähnliches. So gab es für alle Bereiche auf dieser Welt einen weisen Zauberer, der dort Ordnung in die Unordnung und Klarheit in das Chaos brachte.

Einer der Zauberer, der mächtigste und weiseste unter den Zauberern mochte die Blumen und die Menschen gern und so überlegte er sich immer neue Wege, damit die Menschen die Blumen auch so liebten wie er. Er gab den Blumen wundervolle Farben, er ließ sie duften und er gab ihnen sogar Heilkräfte, so das die Kamille dem Menschen bei einer Erkältung half und der Liebstöckel die Speisen auf gesunde Art würzte.

Doch das reichte dem Weisen noch nicht, er sah seine Menschen leiden, er sah wie sie oft schlimme Krankheiten bekamen und sehr unglücklich wahren. Da wollte der Weise den Menschen helfen und ihnen eine Blume schenken, die fast alle Krankheiten heilen könne. Er setzte sich an einen großen Kessel und gab allerlei heimliche und unheimliche, wohl riechende und stinkende, geheimnisvolle und klare Dinge in den Kessel. Diesen Kessel stellte er über ein großes Feuer und er überlegte welche Blumen wohl diese wundersame Wirkung bekommen sollten. Er beschloss diese Zauberblumen sollten blaue Rosen sein, denn Rosen waren seine Lieblingsblumen und blaue Rosen gab es noch nicht. So nahm er Rosensamen und färbte ihn blau. Gerade als er diesen Samen in den Kessel gab, damit er die Zauberkraft annahm, flog eine kleine vorwitzige Libelle durchs Fenster und landete direkt im Kessel.

Der weise Zauberer ärgerte sich darüber und dachte nun, der Samen sei verdorben und so schmiss er ihn aus dem Fenster, geradewegs in den Wald der unter seinem Schloss lag. Er überlegte lang, ob er noch einen Versuch starten sollte, aber je länger er überlegte, umso mehr kam er zu der Überzeugung, dass sein Vorhaben vermessen gewesen wahr und das er wohl so eine Zauberblume besser nicht erschaffe, denn auch Krankheit und Elend sind nun mal Teil der Menschen und ihres Lebens, vielleicht wäre es nicht gut, das Leben der Menschen so sehr zu ändern.

Einige Wochen später ging der Zauberer im Wald spazieren und da fand er einen gar wunderlichen Rosenstock. An diesem Rosenstock wuchsen sehr große blaue Knospen und aus diesen Knospen wisperten und raunten Stimmen. Der alte Zauberer fragte sich, was das für eine sonderliche Blume sei und da fiel im der verdorbene Rosensamen wieder ein. Er beschloss, die Sache gut im Auge zu behalten und jeden Tag ging er in den Wald und schaute nach dem Rosenstock. Die Knospen wuchsen und wuchsen und es wisperte, raunte und lachte im inneren der Knospen. Das alles kam dem Zauberer doch recht merkwürdig vor und er bekam es fast mit der Angst zu tun... aber er wartete weiter auf den Tag an dem sich die Blüten öffnen und ihr Geheimnis preisgeben würden.

An einem warmen, sonnigen Tag wahr es dann so weit. Als der Zauberer am Morgen auf die kleine Waldlichtung trat, bot sich ihm ein wundersamer Anblick: alle Blüten wahren aufgeblüht und auf ihnen saßen gar wunderliche, kleine Wesen. Einige flogen auch umher und sangen und summten. Die kleinen Wesen glänzten und leuchteten und sie wahren kaum größer als eine Elle (alte Maßeinheit, ca. 15 cm) sie sahen aus wie kleine Menschen, aber sie schimmerten in allen Farben des Regenbogens wie Libellen es tun. Einige wahren grünlich, andere mehr blau und sie hatten wundervolles langes Haar und wahren von zierlicher Gestalt. Sie hatte filigrane Flügel, diese Flügel wahren ebenso geschaffen, wie Libellenflügel es sind, sie wahren von zarten Linien durchzogen und schimmerten durchsichtig.

Der alte Zauberer wunderte sich schon sehr über das was er sah, aber dann wurde ihm klar, dass diese kleinen Wesen wohl wie Libellen wahren und auch deren Farben hatten, das hatte die kleine vorwitzige Libelle ihnen mitgegeben. Aber sie sahen auch aus wie Menschen, für welche die Blumen gemachte werden sollten. Im Laufe der Zeit stelle der Zauberer auch fest, dass sie all die Zauberkräfte hatten, die er eigentlich den blauen Rosen zugedacht hatte. Es wahren genau zwölf kleine Elfen die ersten Elfen auf dieser Welt, aber da der Zauberer beim ersten zählen eine von den Elfen übersah, zählte er nur elf und nannte sie demzufolge Elfen - dabei waren es doch eigentlich Zwölfen.

Die kleinen Elfen wohnten noch lange Zeit im Wald und überall pflanzten sie blaue Rosenstöcke an, denn sie lebten darin und ernährten sich von ihrem Nektar und so vermehrten sie sich und gelangten in die ganze Welt. Sie flogen zu den Menschen und halfen diesen wenn sie Krank wahren, sie erfüllten ihnen ihre Wünsche und taten alles den Menschen zu gefallen.

Aber die Menschen dankten es ihnen schlecht, sie jagten die Elfen und versuchten sie zu fangen, sie sperrten sie in kleine Käfige, forderten immer mehr von ihnen und viele Elfen starben in der Hand von Menschen. Das erzürnte die Elfen und sie wollten den erwachsenen Menschen nicht mehr helfen. So kam es, dass sie nur noch zu den kleinen, unschuldigen Kindern flogen. Des Nachts kommen sie durchs Fenster und achten auf die Kleinsten, sie heilen kranke Kinder und hin und wieder beschenken sie ihre Schützlinge.

Aber es sind nur noch sehr wenige Elfen auf der Welt, die Menschen zerstören die Wälder und dort leben sie ja, man findet sie kaum noch und bald wird es keine mehr geben.

(ja, genau, viel Moral, wenig Geschichte, grausames Ende auf Ökologischer Basis - hey, immerhin stammt dieses Machwerk vom Ende der Achziger Jahre, was in aller Welt erwartet ihr denn da???)