Typisch Ratte
Damit Sie besser verstehen, was Ihre Ratte Ihnen mit ihrem Verhalten sagen möchte, versuche ich nun, Ihnen sein
Verhalten zu erklären, soweit ich glaube es zu verstehen (leider sprechen unsere
Ratten kein Hochdeutsch und so kann ich nur vermuten, was sie mit ihren
Bewegungen und ihrem Verhalten meinen ;-)
- Die Ratten weicht vor Ihrer Hand zurück
= sie ist unsicher, hat Angst, bewegen Sie die Hand nicht und warten Sie, bis
sie von selber kommt.
- Die Ratte beißt = in den meisten Fällen bedeutet ein Biss Angst, Unsicherheit. Sie fühlt sich von Ihnen bedroht.
- Aufgerichtete Ohren, Männchen machen
= Aufmerksames Beobachten der Umgebung = Neugier
- Die Ratte putzt sich in Ihrer Gegenwart ausgiebig, ohne Sie zu beachten
= Sie hat sich erschreckt oder ist verwirrt, bei vielen Nagern ist das Putzen ein Zeichen von
Unsicherheit.
- Die Ratte sträubt das Nackenfell, schaut ihnen mit aufgerichtetem Kopf und geöffnetem
Mäulchen entgegen = Sie droht, lassen Sie sie in Ruhe
- Luftsprünge, Herumtoben im Käfig
= Übermut, gute Laune
- Ausstrecken, Gähnen, schlafend mitten im Käfig
liegend = diesen Ratten geht es ausgesprochen gut, sie sind zufrieden und entspannt
- Die Ratte wird beim Streicheln
unruhig, will weglaufen, zwickt Sie in den Finger = sie hat genug von Ihnen -
gönnen Sie ihr eine Ruhepause.
- Die Ratte "schnattert" bzw. knuspert mit den Zähnen, wenn Sie sie streicheln =In diesem Fall ist das ein Ausdruck von größtem Wohlfühlen. Zähneknuspeln kann aber auch, je nach Situation, größte Angst, größte Wut
usw. ausdrücken.
- Kot fressen = Ratten fressen hin und wieder ihren Kot (oder auch den Kot der Artgenossen). Ratten spalten stark rohfaserreiche Nahrung im Darm auf und nehmen
einen Teil der so gewonnen Nährstoffe durch den eigenen Kot wieder auf.
- Knabbern am Käfiggitter, massives Knabbern an Einrichtungsgegenständen
=
Das Knabbern am Käfiggitter oder das massive zerstören von Einrichtungsgegenständen, kann verschiedene Ursachen haben:
- In den meisten Fällen ist es
schlicht Langeweile in einem zu kleinem Käfig, der häufig auch nicht mit
genügend Spielzeug ausgestattet ist, ein größerer Käfig
mit vielen Spiel- und Klettermöglichekeiten sollte angeschafft werden.
- Häufig wird das Knabbern am Gitter eine Suchthandlung(Stereotype), die auch in
einem großem Käfig beibehalten wird, in dem Fall ist es sehr schwer die Ratten
davon abzubringen, sie brauchen dann viel Abwechslung und Beschäftigung
bzw Zuwendung von ihrem Menschen.
- Das Gelegendliche probehalber am Gitter
nagen ist sicher auch nur ein Zeichen davon, das die Ratten einen Ausweg aus
ihrem Käfig suchen, denn wie groß der Käfig auch sein mag, das Drausen reizt.
Ratten untereinander
Ratten kommunizieren untereinander auf verschiedene Art und Weise:
Sie putzen sich gegenseitig lange und ausgiebig, eine Ratte fordert die andere Ratte auf sie zu putzen, indem sie die andere Ratte (meist von der Seite) anstupst. Die beim Rangkampf unterlegene Ratte fängt meist auch an den Überlegenen zu putzen
Sie stoßen Töne aus: meist für uns Menschen unhörbar im Ultraschallbereich. Aber beim Kampf pfeifen sie, klappern mit den Zähnen, kreischen. Jungtiere pfeifen mitunter auch hörbar nach ihrer Mutter. Beim Spiel wird gepfiffen und gefiept. Sie klappern mit den Zähnen um Angst oder Aggression zu zeigen. Wenn sie im Kampf unterlegen sind, stoßen sie einen hörbaren lauten Ruf aus.
Ratten rangeln gern, meist sind es aber eher harmlose kleine Kämpfe im Spiel, mitunter auch ernsthaftere Rangkämpfe. Beim Spielen springen sie sich an, stoßen sich um, purzeln übereinander weg und krabbeln übereinander weg. Wird der Kampf etwas ernster, kreischen sie dabei ein wenig, die Unterlegene Ratte dreht sich auf den Rücken, bietet der Überlegenen Ratte den Hals an, spielerisch wird die unterlegene Ratte am Hals gepackt... um meist direkt danach hingebungsvoll geputzt zu werden. Um den Rang zu festigen, aber auch aus Spaß bespringen Ratten sich sehr häufig.
Grundsätzlich gilt - eine Ratte braucht einen gleichgeschlechtlichen Artgenossen
- halten Sie deshalb niemals eine Ratte einzeln oder mit einem anderen Tier
zusammen!
Ratten und Mäuse / Degus Fatalerweise wird oft angenommen, weil sich diese Tiere so
ähnlich sehen, könnte man sie auch zusammen in einem Käfig halten. Das ist ein
großer Irrtum, diese Tiere jagen und beißen sich zu Tode und sollten nicht mal zusammen Auslauf haben. Ratten fressen Mäuse wenn sie diese fangen können, das ist ein ganz natürliches Verhalten, Ratten sind keine Vegetarier sondern jagen auch wenn sie die Möglichkeit dazu haben.
Ratten und Katzen Katzen haben einen natürlichen Spieltrieb - auch wenn Sie sich
sicher sind, dass Ihre Katze den Ratten nichts tut und nur spielen will, so
wissen Ihre Ratten das nicht und erschrecken sich bestimmt sehr, wenn Ihre Katze im Spiel
hinter ihnen herjagt. Achten Sie darauf, dass Ihre Katze ohne Aufsicht keinen
Zutritt zu dem Rattenkäfig und dem Zimmer in dem er steht hat, denn Katzen können durchaus auch Käfige öffnen. Gemeinsamer Auslauf ist nur mit erwachsenen Ratten unter Aufsicht möglich, wenn die Ratten die Katzen langsam kennen lernen und die Katzen keinerlei Agressivität gegenüber den Ratten zeigen. Rattenbabys und unerfahrene Jungtiere gehören voll in das Beuteschema von Katzen und sollten deshalb nicht mit Katzen zusammen kommen.
Ratten und Hunde Wenn Sie sich absolut sicher sind, dass Ihr Hund den Ratten
niemals etwas tun würde, und dass Ihr Hund niemals die Ratten anbellen oder
erschrecken würde, dann darf der Hund auch in das Zimmer, in dem die Ratten ihr Gehege haben. Lassen Sie die Hunde niemals
direkt Kontakt haben. Sollte Ihr Hund die Ratten verbellen oder gar
versuchen, sie anzugreifen, darf der Hund nicht in das Zimmer, in dem sie wohnen. Beim Auslauf darf der Hund auf keinen Fall mit in das Zimmer, auch die liebsten Hunde sind Jäger und selbst wenn der Hund den Ratten gar nichts tun will, kann er sie ausversehen verletzten.
Ratten und Hamster Unterlassen Sie sämtliche Versuche, diese Tiere
miteinander zu vergesellschaften. Hamster sind absolute Einzelgänger (Ausnahme
Robos und evtl. Dsungaren, aber auch die sind lieber unter sich) und mögen oft
nicht mal den Geruch anderer Nager in ihrer Nähe.
Ratten und Meerschweinchen, Kaninchen, Chinchillas, Streifenhörnchen etc. Es gilt auch
hier: diese Tiere leben lieber mit einem Artgenossen zusammen! Verzichten
Sie auf Vergesellschaftungsversuche! In Einzelfällen verstehen sich z.B.
Meeries zwar mit Ratten, aber das sind Ausnahmen. Es ist allerdings nichts
dagegen einzuwenden, wenn diese Tiere bei ausreichendem Platz im selben Raum
gehalten werden. Bei Meeries sagt man, dass die Töne, welche sie von
sich geben, die Ratten sehr stören, aus eigener Erfahrung kann ich das nicht
bestätigen. Es handelt sich wohl eher um Wunschdenken von Bauern die gern Meerschweinchen hielten um Ratten abzuschrecken Lassen sie Niemals die Tiere unbeaufsichtigt zusammen laufen, auch
wenn es den Anschein hat, als würden sie sich verstehen, kann es schnell zu
tödlichen Auseinandersetzungen kommen. Chinchillas und Kaninchen können leicht eine Ratte tötlich verletzten!
Ratten und Reptilien
Logisch, dass die meisten größeren Schlangen eine Ratte zum fressen gern haben. Das diese Tiere nicht im selben Raum gehalten werden sollen versteht sich von selbst, oder wie würden Sie sich fühlen, wenn neben ihnen ihr natürlicher Feind auf sie lauern würde? Jäger und Gejagte sollten nie im selbern Raum untergebracht werden, auch nicht dann, wenn Sie die Ratten als Futterratten aufziehen, auch dann sollten Sie den Tieren bis zu ihrem Tode eine Stress- und Feindfreie Umgebung gönnen. Andere Reptilien können den Ratten ebenfalls gefährlich werden, oder wenn sie eher klein sind, können die Ratten den Reptilien gefährlich werden, also halten Sie diese Tiere streng getrennt voneinander und achten Sie darauf, dass sie wärend des Auslaufs auch nicht zusammen kommen können.
|
Andere Tiere
Laßt mich raus!
Wir putzen uns gern gegenseitig
Wir krabbeln übereinander weg
Und unterwerfen uns gegenseitig
Schlafendes Ratz
Wer wagt es mich zu stören?
|