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Farbmäuse (mus musculus)

Allgemeines

Ausgewachsene Mäuse wiegen zwischen 25 - 50 g und werden ca. 8 - 11 cm + Schwanzlänge ca. 7,5 - 10 cm groß. Die Geschlechtsreife erreichen sie mit ca. 4 Wochen.

Soziales

Unsere Farbmäuse stammen von den Hausmäusen ab und sind sehr gesellige Tiere. Wilde Farbmäuse leben in großen Rudeln und in einem festen Familienverbund. Sie putzen sich gegenseitig, kuscheln sich zusammen ins Nest und erforschen ihre Umgebung zusammen. Farbmäuse dürfen niemals einzeln gehalten werden! Entscheidet euch von Anfang an auf jeden Fall für mindestens 2 gleichgeschlechtliche Mäuse. Weibchen sind friedlicher und für Anfänger besser geeignet. Böcke sind kompliziert und sollten eher nur kastriert zusammen gehalten werden, wobei es oft schwer ist, einen Tierarzt zu finden, der die Mäuseböcke kastriert.

Neue Mäuse ziehen ein

Farbmäuse haben einen sehr intensiven Eigengeruch, das sollte vor der Anschaffung bedacht werden! Mäuse können Allergien verursachen, deshalb sollten alle Familienmitglieder vor der Anschaffung einen Allergietest (Staub, Heu, Maus) machen lassen.

Mäuse sind keine geeigneten Spielgefährten für Kinder. Sie können durch Kinderhände leicht verletzt werden und beißen durchaus auch mal zu. Sie eignen sich gut für Teenager und Erwachsene. Fragt erstmal im Tierheim nach Mäusen, oft warten dort ungeliebte Mäuse oder ungewollte Würfe auf ein neues, liebes Zuhause. Oder versucht es über das Internet: Mäuseasyl

Hochnehmen

Nehmt die Mäuse zu Anfang am besten mit einer Dose oder einem Becher hoch und haltet das Behältnis zu. Idealerweise umfasst ihr das Tier beim Hochnehmen ohne Dose mit beiden Händen komplett. Wenn die Maus einmal zugebissen hat, dürft ihr das Tier auf keinen Fall fallen lassen oder bestrafen, die Tiere beißen nur wenn sie Angst haben, stellt Euch sich darauf ein, also auch beim Biss: vorsichtig absetzen, niemals schütteln oder schlagen!

Hebt die Tiere nur im äußersten Notfall am Schwanz hoch, niemals an der Spitze, nur an der Schwanzwurzel!

Tiergerechte Mausbehausung

Größe:

Im allgemeinen wird für 2 - 4 Tiere ein Käfig oder Terrarium mit der Größe: Länge 80 x Breite 40 x Höhe 40 cm empfohlen.

Das ist aber nur das absolute Minimum! Ein größeres Gehege würde Euch und den Tieren sicher mehr Spaß machen. Es kann schöner eingerichtet werden, die Tiere haben mehr Platz und das wäre wirklich tiergerechter.

Gitter von Käfigen oder Aquarienabdeckungen sollten einen Höchstgitterabstand von 0,8 cm nicht überschreiten.

Zubehör

Ein geräumiges Haus, z. B. Hamsterhäuschen oder Nistkasten für Wellensittiche, sollte nicht fehlen. Eine Trinkflasche und mindestens ein schwerer Futternapf der nicht umgestoßen werden kann sind notwendig.

Einrichtung:

Verzichtt bei der Einrichtung des Mausheims auf Plastik, angenagt und verzehrt könnte es zum Tode der Tiere führen. In Plastikhäusern und -röhren herrscht oft keine ausreichende Luftzirkulation. In Gitteretagen könnten die Tiere hängen bleiben und sich die Gliedmaßen brechen, diese sollten also niemals verwendet werden.

Spielzeug/Gehegeeinrichtungsideen:

Etagen, durchlöcherte Baumstümpfe, Heunester, Heuberge zum darin herum klettern, lange Pappröhren an den Käfigoberteilen, Korkröhren und Rampen, ein Erdebuddelkasten, Wurzeln wie sie für Aquarien verkauft werden, lange Äste zum darin und darauf herum klettern und benagen, Spieltürme, Klopapierrollen, unbedruckte Kartons in allen Größen usw.

Die richtige Einstreu:

Geeignet ist das normale Kleintierstreu. Auch staubarme Hanf -oder Leineinstreu sowie Paperschnipsel sind geeignet. Pellets und grobe Granulate sollten nicht verwendet werden.

Verwendet kein Katzenstreu: Klumpstreu kann im Magen der Tiere verklumpen, schon der Staub schädigt die Lungen. Jedes Katzenstreu kann bei Verzehr giftig sein, da sie oft chemisch behandelt sind!

Das Gehege sollte mindestens einmal die Woche gründlich gereinigt werden verwendet keine Putzmittel, sondern nur Seife, Essigwasser oder Natron.

Laufräder:

Handelsübliche Laufräder stellen eine große Gefahrenquelle dar. In den offenen Sprossen von Metallaufrädern können sich die Mäuse verfangen und die Gliedmaßen brechen, der Schwanz kann eingeklemmt und schlimmstenfalls gebrochen oder abgerissen werden. Beim Aussteigen können Mäuse sich zwischen den Haltestreben einquetschen (Schereneffekt). Es kommt durch die oft zu kleinen Laufräder zu einer starken Verkrümmung der Wirbelsäule, sie wird falsch abgenutzt, was den Tieren Schmerzen bereitet.

Geeignete Laufräder haben eine geschlossene und eine offene Seite, die Lauffläche ist geschlossen (Jutebänder werden angenagt!), die Aufhängung ist an der Wand und sie haben einen Durchmesser von 20 cm. Diese Laufräder sind z.B. hier zu bekommen: Rodipet

Joggingbälle/Laufkugeln, sind laut "Tierärztlicher Vereinigung für den Tierschutz" tierwidrig und sollten niemals Einsatz finden! Kein Tier läuft gern ein einem geschlossenen Behälter in dem es sich nicht orientieren kann.

Auslauf/Mäuseburg

Damit die Mäuse beim Auslauf nicht verschwinden, ist es sinnvoll, ihnen nur auf einem abgegrenztem Bereich Auslauf zu geben. Gut bewährt haben sich Gitterausläufe, Ausläufe aus Papp- oder Hartfaserplatten, Kisten, Badewanne, oder auch die Mäuseburg. Mäuse können Höhen gut abschätzen und springen nicht vom Tisch wenn man diesen rundherum mit einer ca. 10 cm hohen Kante absichert. Die Mäuseburg eignet sich als Auslauf oder Dauerbehausung.

Ernährung

Vorab, die meisten Leckerchen die ihr im Zooladen finden könnt, sind eher ungesund. Joghurtdrops, Nagergebäck, Knabberstangen und ähnliche Knabbereien enthalten zu viel Zucker und Fett und sind nicht unbedingt empfehlenswert. Sie sollten selten oder besser gar nicht auf dem Speiseplan stehen.

Gesunde Leckerlis sind z. B. Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Erdnüsse, Backoblaten, Rosinen, Erbsenflocken.

Trockenfutter:

Farbmäuse ernähren sich hauptsächlich von Getreide und Sämereien und nehmen nur wenig Früchte oder tierische Nahrung zu sich. Als Hauptnahrung sollte eine Körnermischung gereicht werden.

Folgende Bestandteile kann ein gutes Mäusetrockenfutter enthalten:
Getreide als Korn und Flocken z.B. Hafer, Weizen, Gerste, Roggen, Hirse, Buchweizen. Kleinsämereien wie Grassamen, Kräutersamen. Ölsamen wie Negersaat, Kardi, Perilla, Leinsaat, Hanf, Mohn, Sesam.
Trockengemüse und Trockenfrüchte wie Möhren, Sellerie, Fenchel, Kohlrabi, Rosinen, Äpfel, Birnen, Hagebutten, ungezuckerte Bananenchips.
Getrocknete Kräuter wie Dill, Gänseblümchen, Haselnussblätter, Kamille, Kornblumenblüten Löwenzahnwurzel mit Kraut, Melisse, Petersilie, Pfefferminzblätter, Ringelblumenblüten, Sauerampferkraut, Schafgarbe, Sonnenblumenblüten.
Nüsse/Kerne (in kleinen Mengen): Sonnenblumenkerne, Pinienkerne, Erdnüsse, Haselnüsse, Macadamia, Walnüsse, Pecannüsse, Kürbiskerne.
Weitere Bestandteile: Maiskörner, Reisflocken, Erb-senflocken, Johannisbrot, ungezuckerte Corn Flakes, ungezuckertes Früchtemüsli, rohe Nudeln.

Um die Mäuse handzahm zu machen, könnt ihr auch erstmal alle Leckerchen wie Sonnenblumenkerne und Nüsse nur von Hand geben.

Tierische Nahrung

Mäuse sind keine reinen Vegetarier, sie benötigen tierisches Eiweiß um gesund zu bleiben. Es reicht aus, 3 - 4 x die Woche tierische Nahrung zu geben. Achtet darauf, dass die verderbliche Nahrung sofort verzehrt wird, füttert Würmer direkt aus der Hand.

Geeignet sind: Mehlwürmer, ebenso Heimchen und Grillen In geringen Mengen auch hartgekochte Eier, Magerquark und Magermilchjoghurt oder Hüttenkäse.

Frischfutter

Füttert Frischfutter 1 x am Tag möglichst abends, und nur in solchen Mengen, dass es schnell verzehrt wird. Gebet täglich verschiedene Gemüse und Obst nur 2 - 3 x die Woche als Leckerchen.

Geeignet sind: Fenchel, Möhren, Gurken, Pastinaken, Topinamur, Trauben, Erdbeeren, Paprika, frischer Mais, gelegentlich auch verschiedene Salatsorten (Feldsalat, Eisbergsalat - aber wenig), Chicoree, Sellerie, Zucchini, Äpfel, Birnen, Bananen, Kürbis, Broccoli.

Nicht verfüttern solltet ihr: alle anderen Kohlarten, Zwiebelgewächse und Kartoffeln samt Kraut.

Grünfutter

Grünfutter sollte ebenfalls regelmäßig angeboten werden. Unter dem Begriff Grünfutter werden alle grünen Pflanzenteile zusammengefasst. Gemeint sind vor allem Kräuter wie Löwenzahn, Kohldistel, Beifuß, Kamille, Ackerminze, ebenso auch alle Grassorten. Küchenkräuter wie Petersilie, Basilikum, Dill und Melisse. Blumen (mit Blüten) wie Sonnenblumen, Ringelblumen, Gänseblümchen.

Zum Knabbern:

Frische Zweige von Birken, Obst-, Hasel-, oder Weidenbäumen sollten immer zum Benagen im Käfig vorhanden sein, es können auch mal frische Blätter dran bleiben. Hartes, schimmelfreies Brot darf gegeben werden. Auch Kolbenhirse, Getreideähren, harte Hundekuchen, taurinfreie Katzenleckerchen werden gern als Beschäftigungsfutter angenommen.

Salzlecksteine, Kalksteine, Vitamintropfen sind bei einer abwechslungsreichen und gesunden Ernährung eher überflüssig.

Gesundheitscheck

Mäuse zeigen eine Krankheit leider sehr spät an, kranke Tiere werden aus dem Rudel ausgeschlossen und sind ein leichtes Opfer für jede Katze. Wenn die Maus aber erstmal auf der Seite liegt und sich nicht mehr rührt, dann kann kein Tierarzt mehr helfen.

Habt von daher täglich ein wachsames Auge auf die Tiere:

  • Kommen alle zum Fressnapf, suchen sie ihr Futter und fressen sie es auch?
  • Sind sie munter, neugierig und an ihrer Umgebung interessiert, buddeln und laufen sie?
  • Putzen sie sich gründlich? Ist ihr Fell sauber, dicht und glatt?
  • Sind die Augen klar und nicht verklebt?
  • Ist der After sauber und sind die Köttel hart und normal wie immer?
  • Sind die Mäuse nicht zu dünn, halten sie ihr Gewicht?
  • Kontrolliert die Schneidezähne, ob sie nicht zu lang werden.

Wenn sich eine Maus anders als normal verhält oder euch Krankheitszeichen auffallen, dann geht unverzüglich mit der Maus zu einem Tierarzt!

Dies sind nur erste Informationen, die den Einstieg ein wenig erleichtern sollen, wer nun auf den Geschmack gekommen ist und mehr über Farbmäuse wissen möchte, der kann hier weitere Informationen bekommen:

Mäuse Info