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Symptome von Erkältungskrankheiten

Das erste Erkennungszeichen eines Schnupfens oder einer Lungenentzündung sind meist häufiges Niesen und knackende Geräusche beim Atmen. Im fortgeschrittenen Stadium kommen noch Nasenausfluss, Gewichtsabnahme, Nahrungsverweigerung, Augenausfluss und häufig starke Flankenatmung und Atemnot dazu.

Beim ersten Anzeichen einer Erkältung ist sofort ein Tierarzt aufzusuchen, da aus einem einfachen Schnupfen (Rhinitis) sonst sehr schnell eine Lungenentzündung (Pneumonie) werden kann!

Erkältungskrankheiten werden von einer vielzahl verschiedener Bakterien und Viren ausgelöst, z B. P. pneumotropica, Streptokoken oder auch Mykoplasmose. Für einen Laien ist eine genaue Bestimmung des Erregers nicht möglich. Es wird vermutet, dass viele Ratten den Mycoplasmose Virus (Mycoplasma pulmonis) in sich tragen, dass er aber bei den meisten Tieren nicht sofort nach Ansteckung ausbricht. Mycoplasmose ist derzeit noch nicht heilbar und nur am toten Tier zu diagnostizieren. Ein Ausbrechen der Krankheit kann durch günstige Lebensumstände lange herausgezögert werden.

Die Bakterien und Viren welche die Krankheit auslösen lassen sich auch bei gesunden Ratten finden, zum Ausbruch kommt so eine Krankheit meist nur, wenn noch weitere ungünstige Faktoren auftreten:

  • Starker Stress : Möglicherweise passt die Gruppenzusammensetzung nicht, oder die Tiere werden oft aus dem Schlaf gerissen und Zwangsgekuschelt oder allzuwild bespielt oder sie stehen an einem unruhigem Ort.
  • Unsauberkeit: In einem zu selten gereinigtem, feuchtem Käfig kommt es natürlich eher zu Krankheiten.
  • Sauberkeit: In einem zu häufig desinfizierten Käfig können die Tiere keine Abwehrkräfte bilden, das Immunsystem erlahmt.
  • Falsche Käfigeinrichtung/falscher Käfig: In Plastikhäusern mit zu wenigen Belüftungslöchern, Aquarien und Käfigen mit Plastikabdeckung herrscht ein warmes feuchtes Klima in dem sich Bakterien stark vermehren. Stark staubende Einstreu reizt die Atemwege, auch Papierschnipsel stauben! Staubender Sand kann ebenfalls schädigen, verwenden Sie immer nur staubfreien Quarzsand - keinen Attapulgus- oder auch Sepiolith-Sand.
  • Durchzug: Möglicherweise steht das Gehege direkt am immer geöffneten Fenster oder/und die Türen werden offen gelassen, somit entsteht dauerhaft auskühlender Durchzug. Lüften Sie am Morgen und Abend durch, achten Sie bei Dauerlüftung darauf, dass die Tiere nicht zu stark auskühlen und nicht ständig dem Luftzug ausgesetzt sind (ggf eine Decke auf die Fensterseite legen)
  • Trockenheit: Trockene Heizungsluft kann die Atemwege reizen. Verwenden Sie Luftbefeuchter, falls es zu trocken im Raum wird.
  • Schlechte Ernährung: die Abwehrkräfte der Tiere sind durch Vitamin und Mineralienmangel geschwächt. Die Ernährung sollte überdacht und ggf. umgestellt werden.
  • Rauchende Besitzer: Wird in der Nähe der Tiere geraucht, reizt das die Atemwege massiv und kann zu immer wiederkehrenden Atemwegsproblemen führen.
  • Raumdüfte: Räucherstäbchen, Raumdüfte, Parfüm, Haarspray und alles, was potenziell eingeatmet werden kann, kann auch die Atemwege reizen.
  • Krankheiten: bei bestehenden anderen Krankheiten stehen die Tiere unter Stress und das Immunsystem ist gestört

Ratten können sich auch bei ihrem Halter anstecken! Hat der Halter eine Streptokoken Infektion /oder Schnupfen, eine Mandelentzündung, eine Erkältung, kann er die Ratten damit anstecken, von daher sollte man in solchen Fällen die Ratten nicht anfassen und auf gründliche Hygiene beim täglichen Versorgen achten!

Behandlung von Erkältungskrankheiten

Wir möchten hier keine Anweisung zur Eigenmedikation geben, denn ein Laie kann eine Lungenentzündung nicht von einem harmlosen Schnupfen unterscheiden, von daher sollte immer ein Tierarzt die Behandlung übernehmen.

Sinnvollerweise wird eine Erkrankungen der Atmungsorgane mit einem Antibiotikum behandelt, empfohlen wird eine Behandlung mit Tetracyclin oder Enrofloxacin. Gut vertragen wird das neue Antibiotikum Marbocyl, es wirkt nicht Darmschädigend und wird ebenfalls bei Atemwegserkrankungen mit Erfolg eingesetzt. Diese Behandlung muss mindestens 5 Tage, auch nach sofortigem Abklingen der Symptome, fort geführt werden.

Antibiotika wirken sich negativ auf die Darmflora aus, wir empfehlen dem Tier nach der Behandlung einige Tage eine Darmkur zu verabreichen. Lösen Sie den Inhalt einer Kapsel Omniflora N in Wasser auf. Diese Menge reicht ca. 5 Tage.

Unterstützend werden evtl. nach Absprache mit dem Tierarzt Vitaminpräparate die das Immunsystem stärken verabreicht.

Ebenfalls unterstützend kann man die Ratten inhalieren lassen. Dazu setzt man den Ratten in seine Transportbox. Diese Box hält man dann über eine Schale mit warmen Kamillenaufguss (die Schale sollte um Verletzungen zu vermeiden mit einem Sieb abgedeckt sein) Dies kann man 2 x tägl. machen, sollte es die Ratten zu sehr stressen, stellt man die (mit dem Sieb abgedeckte) Schale nur so neben den Käfig und achtet auf eine gute Luftzirkulation. Besonders zahme Tiere kann man auch vom Schoss aus inhalieren lassen, auch hier muss die Schale trotzdem mit einem Sieb abgedeckt werden. Auch Kaltinhalationen sind möglich. Von scharfen ätherischen Ölen ist abzuraten.

Kranke Ratten benötigen Wärme. Geben sie entweder eine (mit einem Handtuch fest gesicherte) Wärmeflasche ins Gehege. Oder stellen Sie eine Rotlichtlampe auf. Achten Sie darauf, dass nur eine Ecke des Geheges angestrahlt wird und das Tier selbst aussuchen kann, ob es in der Wärme liegt oder nicht. Die Temperatur sollte nicht wärmer als handwarm sein.

Es kann im akutem Krankheitsfall dazu kommen, dass das Ratten die Nahrungsaufnahme verweigert, in dem Fall kann es nötig sein, das Tier vorübergehend zu päppeln. Wägen Sie gut ab, ob es wirklich nötig ist, päppeln bedeutet Stress und sollte wirklich nur im bei totaler Nahrungsverweigerung zum Einsatz kommen. Wie gepäppelt wird, kann hier nachgelesen werden: Zwangsernährung von kranken Ratten.