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Futterumstellung

Erwachsene Tiere auf trockenfutterfreie Kost umstellen

Gerade neu hinzugekaufte Meerschweinchen haben im Handel, beim Züchter oder im Tierheim häufig Trockenfutter bekommen und sollten dann beim Halter langsam umgestellt werden. Manche Halter haben auch aus Unwissenheit bisher ein Fertigfutter als Grundnahrung verfüttert und möchten dieses Absetzen. Wie bei der Umstellung vorzugehen ist, wird hier kurz aufgezeigt:

Neue Meerschweinchen sollten das gewohnte Trockenfutter mitbringen, ist dieses nicht vorhanden, wird (insofern die Tiere an Trockenfutter gewöhnt waren, dies ist vorab zu erfragen) vorerst ein hochwertiges Meerschweinchentrockenfutter verfüttert. Wir empfehlen Pre Alpin Lepo Menue oder Pre Alpin Lepo Flowers. Pro Tier und Tag bekommt das Meerschweinchen, egal wie viel es vorher bekommen hat, höchstens einen Esslöffel dieses Futters. In den folgenden 4 Wochen wird täglich weniger des Futters gegeben, so dass nach 4 Wochen kein Trockenfutter mehr gegeben wird.

Hat das Meerschweinchen keinerlei Verdauungsbeschwerden gezeigt und ist es an Gemüse und Grünfutter gewöhnt, dann wird anschließend auf eine normale, gesunde Ernährung umgestellt - das Meerschweinchen bekommt also in erster Linie Heu, Grünfutter, Gemüse und Zweige.

Hat das Meerschweinchen Verdauungsbeschwerden, ist es gar nicht an Gemüse und Grünfutter gewöhnt oder bekommt es von einzelnen Frischfuttersorten Durchfall, dann ist folgendermaßen vorzugehen:
Lassen Sie das Tier vorab von einem Tierarzt gründlich untersuchen, geben Sie eine Kotprobe an und lassen Sie diese auf Würmer, Kokzidien und Colibakterien untersuchen. Nur wenn es sonst gesund sind, sollten Sie den nächsten Schritt angehen.

Geben Sie während der Futterumstellung nur die Frischfutter und Grünfuttersorten die Vertragen werden. Nachdem das Trockenfutter abgesetzt ist, machen Sie 8 Tage lang eine Heukur, geben Sie in der Zeit nur Heu, Trockenkräuter und 1/4 Kapsel Omniflora N täglich. Fangen Sie nach den 8 Tagen langsam an, täglich Frischfutter zu geben, zuerst die gewohnten Frischfuttersorten, anschließend eine neue Sorte pro Woche. Geben Sie zuerst eher trockene Gemüsesorten (Möhren, Fenchel, Pastinaken), Kräuter, wenig bis keinen Salat und wenig Futter von der Wiese. Bekommt das Schweinchen von einer neuen Frischfuttersorte Durchfall, lassen Sie diese erstmal wieder weg und versuchen Sie diese später wieder. Steigern Sie die Mengen langsam auf ein normales Futtermaß. Nimmt das Meerschweinchen stark ab, füttern Sie mehr verträgliches Gemüse und gemischte Trockenkräuter.

Hinweis: Wir bekommen sehr häufig von Tierhaltern die Rückmeldung: "Meine Schweinchen fressen kein xxx (hier div Gemüsesorten beliebig eintragen) und würden ohne Trockenfutter verhungern/durchdrehen/ganz das Fressen einstellen." Liebe Tierhalter, wenn eure Schweinchen kein Gemüse mögen, liegt das meist daran, dass sie von dem Trockenfutter so satt sind, dass sie es nicht einmal probieren wollen. Vergleicht das mal mit Kindern die immer zur Burgerbude dürfen und sich mit Pommes und Burgern vollstopfen - wie gern mögen die wohl Broccoli und Möhren? Aber auch sie lernen - genau wie eure Schweinchen - das gesundes Essen schmecken kann ;) Also gebt den Tieren (und euren Kindern) die Chance sich gesund zu ernähren!

Jungtiere umstellen

Grundsätzlich dürfen junge Meerschweinchen von Anfang an das Gleiche wie ihre Mütter fressen. Es stimmt nicht, dass Babys von Grünfutter und Gemüse Durchfall bekommen. Hat die Mutter allerdings kaum Grünfutter und Gemüse bekommen (und das ist bei Züchtern und in Zoofachmärkten leider eher die Regel als die Ausnahme) und sind die Jungen also nicht daran gewöhnt, dann muss die Ernährung der Babys natürlich erst langsam umgestellt werden.

Geben Sie dem Jungtier anfangs erstmal nur die Frischfuttersorten, die es nachweißlich gewöhnt ist, befragen Sie dazu den Züchter, Händler, das Tierheim sehr genau. Ab der 6. Lebenswoche können Sie dann langsam anfangen, das Jungtier an alle anderen Grünfuttersorten zu gewöhnen, geben Sie täglich nur eine neue Sorte und achten Sie auf die Ausscheidungen des Jungtiers, geben Sie nie zu viel auf einmal, sondern verteilen Sie die Grünfuttergaben gut über den Tag. Grobe Faustregel: Jungtiere bis 8 Wochen benötigen täglich ca. 40 g Frischfutter, 8 - 12 Wochen täglich ca. 60 g Frischfutter, 12 - 16 Wochen täglich etwa 80 g Frischfutter. Anschließend nehmen die Tiere so viel Frischfutter auf, wie ausgewachsene Tiere. Dies ist aber nur eine sehr grobe Faustregel, es gibt kleine Vielfraße, die ruhig mehr bekommen können, ebenso wird von Grünfutter und grünen Pflanzenteilen oft mehr aufgenommen, als von Knollengemüse. Sie müssen also selber schon gut drauf achten, wie viel die Jungtiere fressen und entsprechend die Fütterung anpassen.

Nehmen Sie das gewohnte Trockenfutter der Jungtiere mit und füttern Sie es in den ersten zwei bis drei Wochen langsam weiter. Geben sie von Anfang an nicht mehr als einen gestrichenen Esslöffel, reduzieren Sie diese Mengel langsam. Sobald die Jungen alle Gemüsesorten und Grünfutter gut vertragen, können Sie das Trockenfutter ganz weg lassen. Vergessen Sie aber nicht, den heranwachsenden Muigern hin und wieder ein paar Sonnenblumenkerne und eine große Auswahl Grünfutter zu geben, nur so können sie sich gut entwickeln.