Hoppelhausen - Innengehege für Kaninchen Ein Spiel- und Wohnparadies für verwöhnte Langohren
Ein Bericht von Pia Maar
Die Motivation ein Innengehege zu bauen war erst einmal, meinen drei
Kaninchen mehr Platz zu verschaffen, damit sie sich auch dann ein wenig
austoben können, wenn ich nicht zu Hause bin, und sie somit keinen
Freilauf in der Wohnung haben können. Also musste ich mich erst einmal
von ein paar Möbelstücken trennen, denn so richtig Platz hatte ich nicht
dafür. Die Trennung viel aber leicht in anbetracht des Gedankens meinen
Fellnasen eine Freude zu machen.
Als Abtrennung habe ich Gitterelemente besorgt die eigentlich für ein
Freigehege gedacht sind. Jedes Element ist 62 cm breit und 80 cm hoch,
beweglich miteinander befestigt, und kann somit jederzeit
umgestellt/-gestaltet und/oder auch erweitert werden. Mein Gehege hat
eine Größe von ca. 6 Quadratmeter. Zur Schonung des Teppichbodens habe
ich das Gehege erst einmal mit einer Bauplane ausgelegt. Da diese auch
wasserdicht ist kann die ein oder andere Pfütze die mal daneben geht dem
Teppichboden nichts anhaben. Die Plane ist mit Teppichklebeband
befestigt, so dass diese auch nicht verrutschen kann.
Als nächstes wird das Gehege mit Decken ausgelegt. Recht große und
waschbare Flickenteppiche gibt es z.B. günstig bei IKEA zu kaufen, so
dass man mit wenig Geld viel Fläche auslegen kann.

Zur Grundversorgung gehört erst einmal Heu, Wasser, Toiletten,
Versteckmöglichkeiten und etwas zum Nagen. Das Thema Heu hat mich lange
beschäftigt. Aus den üblichen Heuraufen wurde das Heu immer komlett
raußgescharrt und vollgepinkelt. Ich musste die Heuraufe ja immer so
befestigen, dass mein Kleinster das Heu noch erreichen kann, wodurch die
größeren dann aber mit den Vorderpfoten dran kamen. Heusack bzw.
Heusocken wurden nicht angenommen, eine Heukiste war zwar auch recht
schön, aber auch da wurde das Heu ständig verschmutzt. Ich versuchte
kleine Weidenkörbchen - da konnten sie zwar nicht reinspringen, aber die
Dinger waren in kürzester Zeit Kleinholz. Die Lösung fand ich dann in
diesem Blumenkasten aus Ton den ich mit Gurtbändern noch ein wenig
abgeteilt habe:

Der Wassernapf steht so, dass das Wasser durch Streu, Heu ect. nicht so
schnell verschmutz werden kann (von Trinkflaschen halte ich persönlich
nicht so viel).
Einfache Katzenklos dienen als Toiletten und sind leicht zu reinigen.
Sitz- und Versteckmöglichkeiten sind ganz einfach mit Brettern, kleinen
Tischbeinen und Decken zu realisieren:

Die Tischbeine gibt es in den unterschiedlichsten Größen in jedem
Baumarkt für wenig Geld zu kaufen. Bretter kann man sich dort auch
zuschneiden lassen und günstige Deckchen sind wieder bei IKEA zu finden
*g*.
Für den Nage- und Spieltrieb gibt's einen Pappkarton, Pappröhren und
Nagerhölzer.
Einen Stoffball werfen meine auch mal ganz gerne durch die Gegend, eine
größe Röhre wird beim Toben gern zum durchflitzen angenommen...
...und ein Hundekörbchen gerne als Schlaf- und Schmuseplatz verwendet:

"Kaninchen buddeln gerne".
Auch diesem Wunsch kann man bei einer Innenhaltung gerecht werden!
Hierfür habe ich einen Gartenteich, der auch nicht so teuer ist (21,90
Euro), gekauft, in eine Ecke des Geheges gestellt und mit
Spielkastensand befüllt. Der Sand hat im Sommer noch den Vorteil, dass
er sehr kühl ist und die Kaninchen sich darin ein wenig erfrischen
können. Natürlich kann so eine Buddelkiste auch mit Streu oder Stroh
befüllt werden, wenn die Kaninchen dies lieber mögen. Hier ist einfach
mal ausprobieren angesagt.

Eine Pipipfütze lässt sich mit einer Siebschaufel leicht aus dem Sand
entfernen, ebenso verlorene Köttelchen.
Ansonsten sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Das Gehege meiner
drei wird auch öfter mal umgebaut, was die drei immer wieder spannend
finden :-)
"Katzenhaus" (zur Zeit nicht im Gehege):

Spieltunnel für Kinder von IKEA - riesen Spaß für Kaninchen (zur Zeit
auf dem Balkon):

Vielleicht fragt sich jetzt manch einer: Warum den ganzen Aufwand??
Kaninchen sind sehr bewegungsfreudige Tiere. Diesem Bewegungsdrang,
herumtoben, sich jagen und Haken schlagen kann man mit einer
Käfighaltung nicht gerecht werden. Mein letzter Käfig hatte eine Größe
von 140 x 80 cm - für mich heute unvorstellbar darin noch einmal zwei
oder gar drei Kaninchen unterzubringen.
"Hinter Gittern":

Auch wenn die Kaninchen regelmäßig Auslauf bekommen haben musste ich oft
feststellen, dass sie herumtoben wollten, wenn ich weg musste oder
schlafen gehen wollte. Umgedreht waren sie oft draußen und haben ihre
Auslaufzeit schlichtweg verschlafen. Das ist heute nicht unbedingt
anders, aber in einem ausreichend großen Gehege (Faustformel 2 qm pro
Tier) sieht es doch wesentlich besser aus.

Eine Alternative ist natürlich noch die freie Wohnungshaltung. Dies ist
durchaus möglich, wenn alle Gefahrenquellen aus dem Weg geräumt sind und
die Kleinen auch nicht so viel anstellen. Letzteres hindert mich leider
noch daran. Allerdings sollten sie dann dann auch ihren "Raum für sich"
haben, wohin sie sich zurückziehen können. Vor allem wenn sich meine
einmal vor irgendwas erschrecken beobachte ich immer wieder, dass sie in
ihrem Gehege Schutz suchen. "My home is my castle" hat wohl auch für
Kaninchen Gültigkeit.
Und sie fühlen sich sichtlich wohl in ihrem Zuhause:

Vielleicht handelt mein nächster Bericht über reine Wohnungshaltung...
wer weiß... ;-)
18.06.2006 / Pia Maar
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